“Hutzel”

......dieses Wort ist für norddeutsche Lippen ungewohnt. Es ist im Bardowicker Sprachraum und umzu eigentlich nicht gebräuchlich und bisher hörte man es hierzulande nur ganz, ganz selten.- Das hat sich geändert. Seit einigen Wochen schwirrt das Wort in verschiedenen Verbindungen und Variationen durch Bardowick und die regionalen Medien: “Hutzelmarkt an der Mühle”, - “Hutzelbrot” - “Hutzelweiber” - “Hutzelobst” - es hutzelt nur so in Bewick und es ist an der Zeit, den Begriff eindeutig zu klären und das Lexikon zu fragen:

In Wikipedia finden sich die folgenden Deutungen:

Hutzel und Hutzelbrot -
als Hutzelbrot wird ein schwäbisches Früchtebrot bezeichnet, welches auf das schwäbische Wort Hutzel (für “getrocknete Birnenscheibe “) zurück geht. Dieses traditionelle bäuerliche Gebäck besteht aus normalem dunklen Brot, dessen Teig mit süßen Zutaten verfeinert wird, wie beispielsweise Dörrobst, Rohrzucker und Honig. Zudem wird es ähnlich dem Lebkuchen mit Mandeln verziert.

Na bitte, da haben wir es doch schon:

Das Wort Hutzel kommt aus dem Schwabenländle und bezeichnet
getrocknete Birnenscheiben und diese sind in einem schwäbischen Früchtebrot enthalten, das deshalb
“Hutzelbrot” heißt.

Doch das ist nicht die einzige Wortschöpfung mit “Hutzel”, wie Wikipedia weiß:

Da wird im Land der Hessen jährlich im August ein großes Volksfest, die Hutzelkirmes gefeiert, und ebenfalls dort wird am ersten Sonntag nach Aschermittwoch das Hutzelfeuer angezündet, wobei ein Hutzelmann verbrannt wird, der den Winter symbolisiert und damit vertrieben werden soll. Am selben Tag werden die Hutzelkräppel = Hutzelkrapfen gebacken.

Dass das Wort “Hutzelweib” sich lexikalisch nicht erfassen läßt, macht nichts. Man ist schnell über Hutzel = vertrocknet, schrumpelig bei verhutzelten Weibern = Hexen.

Mit ein paar weiteren Zutaten wie Bratwurst, Glühwein, Butterkuchen aus dem Steinbackofen, Lagerfeuer mit Stockbrot und Bratäpfeln und der Präsentation traditioneller alter Handwerksberufe, hat man genug Ingredienzien, um im vorweihnachtlichen Markttreiben neue Akzente jenseits bekannter Pfade zu setzen.

Mit dem 1. Hutzelmarkt in Bardowick am vergangenem Samstag, den
25. November 2006 an der Bardowicker Windmühle ist den Veranstaltern um Müllermeister Eckhard Meyer ein attraktives, vorweihnachtliches Fest mit vielen Besuchern gelungen, das zur Wiederholung im nächsten Jahr geradezu verpflichtet.
 

Herzlichen Glückwunsch!

Lesestunde zum Bardowicker Hutzelmarkt 2008

Bildergalerie vom Hutzelmarkt 2006 in Bardowick

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